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Keine Menschheit ohne Pilze, aber Pilze ohne Menschheit

Die tatsächliche Anzahl der Pilze kann auch heute von der Wissenschaft nur grob geschätzt werden. Pilze bestimmen unser alltägliches Leben in weitaus höherem Maße als man bei flüchtigem Nachdenken vielleicht vermuten sollte.

Wir finden sie nicht nur auf Wiese, Feld und Wald, sondern auch auf unserer Zunge, in unseren Lungen, unter unseren Füßen, in der Hefe für das Bier nach dem Reinheitsgebot, im Camembert, bei der Weinherstellung oder als Gegenstand moderner Krebsforschung.

Immer bedeutender werden Pilze auch als sogenannte Umweltindikatoren, nicht nur beim Anbau von Monokulturwäldern beim gleichzeitiger Vernichtung der Regenwaldregionen, nicht nur bei versagenden Atomreaktoren, saurem Regen, Erderwärmung, sondern auch als Frühwarnsystem für lokale Probleme durch Flächenversiegelung oder bei Entsorgungsfehlern von Deponien. Umgekehrt sind sie wesentliche Helfer dabei, menschlichen Abfall überhaupt wieder in aufbereiteter Form wieder in den Naturkreislauf zurück geben zu können.

Als die ersten Pflanzen vor etwa einer halben Milliarde Jahren vom Wasser her das Land eroberten, gab es die Pilze schon lange zuvor, und menschliche Ewigkeiten vor dem Auftreten der ersten Tiere.

In Europa gibt es ungefähr 5000 Großpilze, das sind anschaulich beschrieben solche, die wir mit bloßem Auge sehen können und bisher etwa 100.000 bekannte Pilze von wohl noch vielen Millionen unbekannten, die wir nur unter dem Mikroskop erkennen. 500 bis 800 Pilze davon werden als eßbar eingestuft, 100 als giftig oder giftverdächtig. Eine wesentliche Rolle spielen Pilze in der Nahrungsmittelherstellung, die ihre Bedeutung als eigenständiges Nahrungsmittel deutlich übertrifft.