Das ist nicht so gut

Zeit sollte man sich nehmen - schon bevor man die Kamera in Position bringt.

Ich werde langsam immer anspruchsvoller, was meine Models angeht. Die muss man erstmal finden und wenn dann das Umfeld nicht stimmt, was hier leider schon mal vorkommt, weil meine umliegenden Wälder ziemlich platt sind, dann greife ich schon mal zu anderen Mitteln.
Mobile Pilze halt - d.h. ich *verpflanze* sie schon mal oder suche mir einem bequemeren Platz  - speziell bei den Schleimern und Minipilzen.
Sonst müßte ich womöglich noch einen Spaten mitnehmen, damit ich die Kamera auf dem Stativ mit Makroschlitten nach meiner Vorstellung positionieren kann.  Auf meinem Merkzettel steht deshalb schon lange --> Stativ mit Umbaumöglichkeit (Cam kopfüber ) - wenn sie nur nicht so schwer wären - ich liebe mein kleines flexibles Gorillapod ;-)

Es gibt Tage, da komme ich nach 4- 5 Stunden mit 200 Fotos nach Haus - und hab nur 5 Motive.
Grund dafür sind unterschiedliche Belichtungen - Positionen - oder auch Serienaufnahmen für Focus-Stacking
die versemmelten Aufnahmen zähle ich gar nicht dazu ;-)

Alle Aufnahmen mache ich mit manueller Einstellung und manuellem Focus - manchmal verwende ich allerdings auch den Autofokus zusätzlich  zur Sicherung

So nun  zum Thema:

Suchbilder

Die kleinen Pilze versinken im Laub, mein Rad ist auch noch mit drauf.
Vor lauter Blätter und Zapfen sieht man die 9 Erdsterne kaum

Etwas weniger ist manchmal mehr

Mitten drin ist mein Motiv - da muss man schon etwas genauer schauen. Fast die untere Hälfte liegt im Unschärfebereich, was im nachhinein doch recht ungüstig wirkt. Klar könnte man hier schneiden. Bringt aber nicht wirklich was, weil das Rad da rum steht.

Näher dran ist oft mehr, nur das unscharfe Blatt und die Buchecker  direkt am Pilz stört im nachhinein doch massiv. Der Hut hat eine Stellen überbelichtet und gerade ausgerichtet würde ihm auch besser stehen.
Die kleineren Lichtreflexe und Mininadeln die dann noch stören, kann man ggf. wegstempeln.

Wirrwarr

Sie sind nicht mehr ganz perfekt, aber haben was. Sie stehen an einem wirklich guten Platz. Nur so ist das nichts. Das Laub links verdeckt den attraktiven Baumstamm. Die Gräser das Moos. Den kleinen kompletten Pflanzensprößling hätte ich stehen lassen können, die dahinterliegenden Reste entfernen sollen.

Der Hintergrund kommt schon mal gut, wenn da nicht Brennesselteile, kleine Äste und Lichtreflexe reinfallen würden. Die Blätter und Pflanzen verdecken das Moos und den Baumstumpf mit deinen wirklich guten Maserungen

Falscher Schnitt

Meine Intention war, den Pilz von oben und unten sowie den Hut zu zeigen. Rausgekommen sind drei ungünstige Anschnitte und ein großer, unpassender Unschärfebereich.

Die Riesen sind zu eng eingeparkt, angeschnitten und zudem auch noch schiefe Bäume im Hintergrund. Außerdem hat die Aufnahme einen leichten Blaustich, was deutlich an den Ästen zu sehen ist.

Was habe ich verändert?

Zunächst mal mein Zubehör erweitert: Handschuhe fürs Grobe, Schere für Brombeeranken ecpp., Pinzette für die Winzigkeiten.

Dann mehr Umsicht, nicht nur das Motiv im Blickfeld, sondern auch den Hintergrund und das Umfeld. Mehr Raum drum herum, schneiden kann man immer.

Das *aufräumen* kann schon mal eine geraume Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb überlege ich im Vorfeld schon, ob es sich lohnen kann, oder ob ich lieber weitersuche. Und wenn dann schon soviel Zeit investiert wurde, dann wirds nicht nur 1 Aufnahme in einer Perspektive und Blendenstufe.

Lieber 3 gute Aufnahmen im Kasten als 20 für die Tonne.

Hintergrund

Offene Blende läßt den Hintergrund verschmelzen . Mit jeder Blende nach oben, wird jeder störende Ast /Blatt  sichtbar. Abhilfe kann hier  auch eine Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Blenden schaffen. Allerdings ist dann eine aufwendige Bearbeitung notwendig, um das Motiv künstlich freizustellen.